Update: Förderung für Überleitung von Havelwasser in den Groß Glienicker See möglich
Auf Initiative des Bundestagsabgeordneten Helmut Kleebank (SPD) hat sich am vergangenen Freitag eine Taskforce „Rettet den Groß Glienicker See!“ gegründet. Das zentrale Ziel der Initiative formuliert Kleebank so:
„Die verschiedenen zuständigen Behörden müssen jetzt gemeinsam dafür sorgen, dass umgehend der Bau einer Wasserüberleitung von der Havel in den Groß Glienicker See geplant und realisiert wird. Anders ist der See nach allem, was wir wissen, nicht zu retten.“
Unter den Anliegern am See, der je zur Hälfte zu Spandau und zu Groß Glienicke (Potsdam) gehört, haben sich verschiedene Bürgerinitiativen und Anlieger der Initiative angeschlossen. Außerdem gibt es weitere Unterstützung wie zum Beispiel aus dem Berliner Abgeordnetenhaus und dem Brandenburger Landtag. Vor einigen Wochen hatte sich Helmut Kleebank u.a. mit den Berliner Wasserbetrieben ein Bild von der Lage vor Ort gemacht. „Mehr als 2 Meter Wasserstand und damit mehr als ein Viertel seines Wasservolumens hat der See im Laufe der letzten 20 Jahre verloren. Es ist, als ob jemand dem See den Stöpsel gezogen hätte“, so Kleebank.
Durch den Wasserrückgang ist der schilfbewachsene Ufergürtel – das Laichgebiete der Fische – fast völlig trockengefallen. Erlen haben hier schon das Kommando übernommen. Damit droht das gesamte Ökosystem vollständig zu kippen. Weitere Bedeutung hat der See als Naherholungsgebiet für mehrere zehntausend Menschen weit über Spandau und Groß Glienicke hinaus.
Kleebank macht außerdem auf die Bedeutung für die Trinkwasserversorgung Berlins aufmerksam: „Der See hängt am Grundwasser, das ebenfalls seit Jahren sinkt. Statt noch länger zu debattieren, bietet sich hier die Chance mit einer Wasserüberleitung nicht nur den See wieder aufzufüllen, sondern auch die Grundwasserstände langfristig zu regenerieren.“
Schon lange zeichnet sich ab, dass sich durch den Klimawandel auch die Niederschlagsverhältnisse in Berlin und Brandenburg verändern. Längeren und trockeneren Sommern stehen kürzere und nassere Winter gegenüber. Die winterlichen Niederschlagsüberschüsse können nicht mehr ausreichend versickern und fließen über die Havel raus aus der Region. Im Winter könnte also problemlos Wasser aus der Havel entnommen und in den See geleitet werden.
„Der Groß Glienicker See kann so auch noch als wichtiger Wasserspeicher für die Trinkwasserversorgung Berlins genutzt werden,“ so Kleebank. „Wir werden also nicht nachlassen, die zuständigen Behörden in den Ländern, in Spandau und in Potsdam dazu zu drängen, diese Überleitung schnellstmöglich zu realisieren.“